Die Kolumne von Kantonsrat Daniel Sommer vom 3. Oktober spricht wichtige Fragen im Zusammenhang mit bezahlbarem Wohnraum an, aber ich möchte einige seiner Argumente und Vorschläge kritisch hinterfragen.

Mietzinsobergrenzen: Herr Sommer schlägt vor, Mietzinsobergrenzen zu setzen, um die Preise für Mietwohnungen zu begrenzen. Dieser Ansatz kann zwar kurzfristig zu niedrigeren Mieten führen, hat jedoch langfristige negative Auswirkungen. Wenn Vermieter nicht die Möglichkeit haben, Mieten nach den tatsächlichen Kosten und Marktanforderungen anzupassen, verlieren sie den Anreiz, in die Instandhaltung und den Bau neuer Wohnungen zu investieren. Dies führt letztendlich zu einem Mangel an verfügbarem Wohnraum und schlechterer Wohnqualität.

Direktbeiträge für energetische Sanierungen: Die Idee, direkte finanzielle Unterstützung für energetische Sanierungen anzubieten, ist zwar gut gemeint, ist aber ineffizient. Direktbeiträge haben Mitnahmeeffekte zur Folge und haben daher ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Abgesehen davon haben wir Direktbeiträge mit dem Klimaschutzgesetz bereits beschlossen. Ein weiterer Ausbau ist weder sinnvoll noch notwendig.

Regulierung der Vermieter: Herr Sommer betont die Notwendigkeit, Vermieter stärker zu regulieren, um überhöhte Renditen zu verhindern. Dies würde wohl dazu führen, dass private Vermieter ihre Immobilieninvestitionen reduzieren oder ganz aufgeben. Eine solche Massnahme würde den Wohnungsmarkt weiter belasten und zu einem geringeren Angebot führen, was die Preise erstrecht weiter in die Höhe treiben würde.

Insgesamt ist es wichtig zu beachten, dass die Förderung von bezahlbarem Wohnraum ein komplexes und vielschichtiges Problem ist, das keine einfachen Lösungen bietet. Eine ausgewogene Herangehensweise, die den Grundsätzen der Marktwirtschaft folgt und gleichzeitig die Bedürfnisse aller beteiligten berücksichtigt, ist der beste Weg, um langfristig bezahlbaren Wohnraum sicherzustellen. Die Marktwirtschaft in Frage zu stellen, wie dies Daniel Sommer tut ist hingegen sicher der falsche Weg. Das zeigen im Besonderen das Beispiel Berlin, aber auch die Stadt Zürich, welche nach 30 Jahren linker Wohnbaupolitik unter Wohnungsnot und einer Wohnungspreisexplosion leidet.